Vergessen, den Zucker einzukaufen? Na dann huscht man eben einfach mal in den Laden um die Ecke und besorgt sich ein Kilo. In Winkel kann man das nicht so einfach. Einen Laden gibt es seit 2005 nicht mehr. Auch der Bäcker hat schon vor Jahrzehnten die Ladentüren zum letzten Mal geschlossen. Nur dienstags für eine gute halbe Stunde kann man in Winkel beinahe alles kaufen.
Einkaufswagen machen einmal pro Woche in Winkel Station
Dann machen in dem Ort drei Einkaufswagen gleichzeitig Station: der Bäcker, der Fleischer und ein Obstwagen. In dieser halben Stunde denkt man dann auch, dass ganz Winkel auf den Beinen ist. Und das ist wohl auch so.
Christa Böttcher (76), Margrit Rauhe (77) und Ursula Nindelt (65) stehen dann mit an den Einkaufswagen. Alle drei Frauen fahren nicht selbst Auto und sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Und das ist in Winkel ausschließlich der Bus.
Die drei Frauen kennen den Busfahrplan aus dem Effeff. 6.30 Uhr, 6.50 Uhr, 7.15 Uhr, 7.40 Uhr und 9.15 Uhr kann man morgens aus Winkel nach Allstedt und Sangerhausen fahren. Auch mittags fährt noch mal einer. Aber den nutze man nur im Notfall, denn dann könne man ja alle Besorgungen nur hopphopp erledigen, weil man ja auch irgendwie wieder zurückfahren müsse.
Also heißt es früh aufstehen, wenn man in die Stadt will. Aber nicht zu früh, denn: „Mit den Schulbussen fahre ich als ältere Person sehr ungern“, wirft Ursula Nindelt ein. „Wer einmal mit dem Schulbus mitgefahren ist, wird mir das sicher bestätigen, dass das Benehmen der Kinder und Jugendlichen in den Bussen wirklich nicht gut ist.“ Die anderen beiden Frauen nicken.
Auch sie finden, dass kaum Rücksicht auf älteren Menschen genommen werde, wenn sie in den Schulbus einsteigen. Aber manchmal sei es eben nicht zu vermeiden. Arzttermine liegen ja zum Beispiel sehr zeitig.
Winkeler Senioren sind bei Arztterminen auf Bus angewiesen
Denn auch um zum Arzt...Lesen Sie den ganzen Artikel bei mz-web
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