Die große Mehrheit kennt ihn als Kommissar Paul Brix aus dem Frankfurter Tatort, doch primär ist Schauspieler Wolfram Koch auf den Theaterbühnen unterwegs. Am Freitag kommt er mit seinem Stück „Ich bins deine Mutter“ nach Sangerhausen. Jenifer Hochhaus sprach vorab mit ihm über die Inszenierung und den Sangerhäuser Einar Schleef.
Herr Koch, in „Ich bins deine Mutter“ verarbeiten Sie Briefe und Texte von Einar Schleef. Was hat Sie an Schleef fasziniert?
Wolfram Koch: Nachdem wir uns einmal getroffen haben, habe ich Schleefs Schaffen verfolgt, habe mir Inszenierungen angeschaut und dann angefangen, seine Text zu lesen. Besonders fasziniert haben mich die Menschen, die er beschreibt, die Widersprüchlichkeit von den Figuren, der Humor, die Einsamkeit, die Trauer. Und in der Schriftform kommt seine Sprache zum Teil sehr leicht daher, sie ist aber wahnsinnig kompliziert gebaut.
Apropos Leichtigkeit: Sie haben mal gesagt, dass Sie immer die Komödie in der Tragödie suchen und umgekehrt. Spielt das in der Schleef-Inszenierung auch eine Rolle?
Koch: Das spielt in dem Stück eine Rolle. Es ist zum Teil sehr komisch, was er schreibt. Das liegt nicht an mir, das liegt an Herrn Schleef. Die Leute lachen sehr, amüsieren sich sehr, aber dann wird es wieder ernst. Letztendlich ist es auch ein Abend über Einsamkeit, über Menschen, die in dieser ganzen Maschine Welt rudern und mit ihren kleinen menschlichen Schwächen versuchen zu überleben.
Sie selbst sind ja viel unterwegs und haben eine große Familie. Kennen Sie das Gefühl Einsamkeit denn?
Koch: Ich glaube, jeder Künstler hat und braucht auch Phasen der Einsamkeit. Ich habe kein Problem mit Einsamkeit. Da ich so viel unter Leuten bin und da manchmal so viel Energie um mich rum ist, genieße ich es auch, völlig allein zu sein. Ich glaube, es gehört zum kreativen Prozess dazu, einsam zu sein, in sich zu gehen und nachzuhorchen, was ist da überhaupt. Ich habe dann nicht das Gefühl der Einsamkeit, aber ich kenne auch Momente, in denen man richtig einsam ist. Aber das geht auch wieder vorüber.
Auf der Bühne des Stückes sind Sie ja auch allein.
Koch: Ja, das war ein Problemchen für mich. Das macht Spaß, aber ich...Lesen Sie den ganzen Artikel bei mz-web
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